Titel der Arbeit |
Kolonisierung der Stadtmitte Gera / Colonization of city center Gera |
Entwurf |
Seemann-Torras Architektur |
Freie Mitarbeiter |
Architetto Vincenza La Rocca |
Leistung |
Offener Ideenwettbewerb |
Art |
Städtebau, Landschaftsarchitektur |
Auslober |
Europan 13 |
Planungsgebiet |
2,5ha |
- Publiziert in
Europan Europe
Deutsches Architektenblatt – DABregional – 01/16 – competitionline – Wettbewerbe und Architektur
Bauwelt online
Bauwelt 3.2016 – Von England lernen – Seite 12
Stadt Gera
Den Großbauten wie den Gera-Arcaden, dem KuK oder den massiven Plattenbaugebäuden wird eine neue Architekturgestaltung entgegengesetzt, die das Quartier an der Breitscheidstraße in kleine Parzellen teilt. Hier sollen sich zukünftig unterschiedliche Nutzungs- und Gestaltungselemente vereinen. Der Bau eines neuen Beleuchtungssystems leitet Menschen aus der Einkaufsstraße Die Sorge in das neue Quartier. Da die finanziellen Mittel für ein Großbauprojekt fehlen, basiert das Konzept des Entwurfes “Kolonisierung der Stadtmitte” auf der Möglichkeit das Quartier abschnittsweise zu entwickeln.
Um eine schrittweise von der Bevölkerung begleitete und unterstützte Revitalisierung des Areals zu ermöglichen, wird vorgesehen das Quartier in mehreren Bauphasen zu errichten. Bewusst wird in dem Entwurf nur eine Parzellierung des Grundstücks vorgegeben, jedoch kein Endstand der Bebauung.
Lediglich einzelne Grundbausteine begrenzen das Areal und geben eine erste Orientierung vor das Gebiet neu zu gestalten. Zu ihnen gehört ein Hotel mit einer Gewerbefläche im Erdgeschoss, ein Jugendzentrum mit einem angrenzenden Sport- und Skatepark und eine Wohnanlage mit Privatgärten. Diese Funktionen werden über einen Fußweg mit einen Lichtsystem miteinander verbunden.
In der ersten Phase ergänzen temporäre Nutzungen die Grundbausteine und bieten die Möglichkeit, preisgünstig das gesamte Areal aufzuwerten. Der Entwurf schlägt als Mikro-Architektur Container-Werkstätten für Start-up`s, Privatgärten, Spielplätze, eine Lese-/Kinobühne und einen Biergarten vor. Zukünftig ist es der Stadt möglich das Quartier entlang der Breitscheidstraße unterschiedlich zu entwickeln. Die zwei gegensätzlichsten Szenerien stellt der Entwurf dar:
Szenario 1 – Etablierung der temporären Nutzungen
Die temporären Nutzungen werden von der Bevölkerung so angenommen, dass sie langfristig bestehen bleiben und weiterentwickelt werden. Als Vorbild für andere Städte erhält Gera Fördermittel, um die temporäre Mikroarchitektur regelmäßig zu verändern und lebendig zu erhalten.
Szenario 2 – Verdichtung
Ein Aufschwung der Wirtschaft in der Stadt Gera und ein erhöhter Bedarf an weiteren Gewerbe- und Wohnflächen bewirkt, dass sich das Quartier verdichtet. Neben den vorhandenen Grundbausteinen entstehen weitere Gebäude, die das Zentrum der Stadt stärken und vielfältig ergänzen.